Die Koblenzer Europabewegung Pulse of Europe ruft am Samstag, 10. November 16:00, auf dem Rathausbalkon die Europäische Republik aus: mit Musiker Django Reinhardt und einem arabischen Bekenntnis zu Europa und Demokratie.
Überzeugte Europäerinnen und Europäer rufen synchron in ganz Europa an 250 öffentlichen Plätzen in mehr als 20 verschiedenen Sprachen in einer künstlerischen Performance die Europäische Republik aus.
Der Rathausbalkon am Willi Hörter Platz in Koblenz ist in guter Gesellschaft. Das Rote Rathaus in Berlin, das Nationaltheater Gent (NTGent), das Thalia Theater Hamburg, das Burgtheater Wien sowie das Royal Conservatoire of Scotland und der Stadsschouwburg Amsterdam rufen auch aus.
Gordon Gniewosz von Pulse of Europe brachte das so genannte European Balcony Projekt des Deutschen Buchpreisträgers Robert Menasse und der Professorin Ulrike Guérot nach Koblenz. Für den überzeugten Europäer Gniewosz ist es wichtig, dass “Europa Menschen eint und nicht Staaten integriert”.
Die Koblenzer Musik-Legende Django Reinhardt aus einer bekanntesten Jazz Familien Europas wird Europa in Romanes, der Sprache der Sinti und Roma, ausrufen. Die Ausrufung erfolgt auch in arabisch, weil auch Geflüchtete zu einem friedlichen und prosperierenden Europa beitragen.
Zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens unterstützen das Projekt, u.a. Milo Rau, Elfriede Jelinek und Étienne Balibar oder Dubravka Ugrešić. Das European Balcony Project ist ein Projekt des European Democracy Lab e.V. und wurde durch Spenden von BürgerInnen im Rahmen einer Crowdfunding-Aktion ermöglicht.
Das gesamte Projekt umfasst Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen und friedliche, künstlerische Interventionen zur Zukunft der Europäischen Demokratie, die von 9.-11. November 2018 in zahlreichen europäischen Städten stattfinden. Dadurch soll eine niedrigschwellige, breitenwirksame Debatte über die Zukunft Europas vor den anstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai 2019 ausgelöst werden.
Mit dem Projekt soll nicht nur an die vor 100 Jahren gegründeten Republiken in Europa, dem Ende des I. Weltkrieges, den Ereignissen vom 9. November 1938 (Novemberprogrome) sowie der deutschen Wiedervereinigung vom November 1989 gedacht werden; sondern alle drei Daten, die historisch miteinander verknüpft sind, sollen als neuer europäischer „Lieu de Memoire“ (Erinnerungsort) in eine gemeinsame Zukunftsperspektive für ein soziales und demokratisches Europa gewendet werden.
Damit wollen die Initiatoren auch einen Kontrapunkt zum europaweiten Wiedererstarken von Nationalismen setzen. Wohin Nationalismus führen kann, hat uns die Geschichte gezeigt, Heute sehen wir das in vielen europäischen (und außer-europäischen) Ländern wieder. Ziel des Projekts ist es, die Öffentlichkeit für die Idee einer gesamteuropäischen Demokratie & Staatlichkeit zu sensibilisieren, die für eine europäische Gemeinwohlsicherung sorgt, entsprechend des Mottos: Ein Markt – eine Währung – eine Demokratie!
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