Jesuitenplatz 05.11
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Die Regionen als Herzschlag Europas
Pulse of Europe auch durch Kunst verankern
Koblenz.In Koblenz gehört zu den Mitstreiterinnen von Pulse of Europe von Beginn an eine Katalanin, die auch Ratsmitglied ist, Laura Martin-Martorell. Was liegt da näher als auch über die Katalonienfrage zu sprechen, an diesem Sonntag zum zweiten Mal. Als überzeugte Europäerin ist auch sie wie wir alle nicht für die Abspaltung einer Region von ihrem Nationalstaat. Aber die Debatte macht doch deutlich, dass ein Europa. das auch ein Europa der Regionen sein will, auf Besonderheiten und Probleme achten muss und rechtzeitig und sensibel auf Abspaltungstendenzen reagieren sollte, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist!
Die Forderung Kataloniens, mehr von dem Geld behalten zu wollen, das in der Region erwirtschaftet wird, ist vermutlich nicht in Ordnung. Pulse of Europe tritt für einen fairen Finanzausgleich über regionale und nationale Grenzen hinweg ein, um Regionen oder Nationen mit schlechten wirtschaftlichen Bedingungen und hoher Arbeitslosigkeit durch strukturelle Investitionen zu fördern. Aber die spanische Regierung unter Rajoy hat einen vor seiner Zeit ausgehandelten Vertrag verworfen und danach offenbar den Dialog verweigert und so viel dazu beigetragen, dass katalanische Separatisten sich immer mehr verhärtet haben. Sehr schade, dass sich niemand in Europa oder aus Europa berufen gefühlt hat, hier rechtzeitig zu vermitteln. Politische Gefangene in Europa sind sicherlich der europäischen Idee in keiner Weise förderlich, sagt Pulse of Europe.
Beim Novembertreffen von Pulse of Europe war der Künstler Michael Schleicher mit der ersten von ihm gestalteten Europapalette mit dabei, die er auf dem Rathausplatz vorführte. Die eingangs intonierten Klänge der Europahymne wurden durch einen kräftig schlagenden Puls abgelöst und die Palette ließ zugleich Sterne zwischen die Fahnen und Symbolen der Gründungsmitglieder und ihren Regionen aufleuchten. Der Künstler will zum Ausdruck bringen, dass die Regionen in Europa mit ihrer jeweiligen Kultur, ihrer Kunst und ihren Bräuchen den Herzschlag Europas ausmachen und bunt, kreativ und verschieden sind und dennoch geeint. Insofern wurde die Diskussion über Katalonien auf einer anderen Ebene, die manchmal weniger politisch denkende Menschen eher anspricht, durch diese Präsentation fortgesetzt. Da der Künstler selbst auch die Palette für Rheinland-Pfalz geschaffen hat und dafür unter anderem das Haibaches Schloss als Symbol gewählt hat, wurde in diesem Gespräch darauf hingewiesen, dass dort 1832 erstmals weithin sichtbar und hörbar für Deutschland die Presse- und Meinungsfreiheit sowie Grundrechte gefordert wurden und die Demokratiebewegung ihren Ausgang nahm - und das unter Beisein von vielen Franzosen und auch Polen, zusammen unglaubliche 30.000 Menschen. Somit entstand auch die erste Bewegung hin zu Europa und zu den Werten, die Europa heute verkörpert. Das nächste Treffen findet am 3. Dezember auf dem Clemensplatz statt.
Pressemitteilung „Pulse of Europe“ , Blick aktuell - Koblenz Nr. 47/2017 Novemberdemo